Bettina Jahnke: “EX-IN Kulturlandschaften”

Im Paranus Verlag erschienen ist das Buch “EX-IN Kulturlandschaften. Zwölf Gespräche zur Frage: Wie gelingt Inklusion?” von Bettina Jahnke.

In ihrem Buch kommt Frau Jahnke mit einer Reihe von überwiegend in der Sozialpsychiatrie gut bekannten Persönlichkeiten ins Gespräch über EX-IN. Diese sind nicht selbst EX-INler, haben aber alle Berührungspunkte mit EX-IN, sei es durch Zusammenarbeit mit EX-INlern oder durch den EX-IN Trainerkurs. Es entsteht eine Außensicht. Die meisten EX-INler sagen ja, dass sie persönlich von EX-IN profitiert haben, manchmal auch beruflich. Aber wie bewerten die Arbeitgeber, die Kollegen, die Chefs, aber auch Betroffene, die sich schon lange vor EX-IN engagiert haben, diesen neuen Trend? Darüber gibt dieses Buch Auskunft.

Durch das Buch kann etwa jemand, der Interesse an einer EX-IN Ausbildung hat, mehr darüber erfahren, welche Perspektiven es für die Absolventen gibt. Und jemand, der EX-INler einstellen möchte, kann sich inspirieren lassen. Die Nische EX-IN wird sozusagen kartographiert in diesem Buch. Das Buch stellt vor, was zurzeit wie gelingt in Sachen EX-IN.

Auch mit 7 Jahren EX-IN Ausbildung und einer mittlerweile größeren Zahl an Absolventen ist EX-IN immer noch eine kleine Nische, die oft die beruflichen Hoffnungen der Betroffenen enttäuscht. Was vielleicht das Buch ergänzt hätte, wäre die Grenzen dieser Nische nachzuziehen, kritische Stimmen zu Gehör kommen lassen, die Hindernisse und Schwierigkeiten mit der Inklusion zu benennen.

Das Buch liest sich gut, es ist interessant und engagierte Leute kommen zu Wort. Wer sich für EX-IN interessiert, sollte es lesen. Mich würde aber auch ein Buch interessieren, das schwierige Erfahrungen und kritische Stimmen laut werden lässt. Etwa dass ein beruflicher Erfolg mit EX-IN fast immer Zusatzqualifikationen, eine solide Grundausbildung und vorherige berufliche Erfahrungen voraussetzt. Arbeitgeber öffnen sich auch im Namen der Inklusion nicht für “schwächere” Kandidaten.

Um wirklich eine Bilanz über EX-IN ziehen zu können, müsste man auch anblicken, was nicht gelungen ist, was nicht auf den Weg gebracht wurde, die enttäuschten Hoffnungen vieler. Auch wenn das Buch somit nicht wirklich Bilanz ziehen kann über EX-IN, enthält es gute Ideen engagierter Menschen.

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