Es ist gar nicht immer so einfach, sich in die Klienten einzufühlen, selbst wenn man die gleiche Diagnose hat. Das hängt weniger mit der Krankheit zusammen als mit einer Fülle von anderen sozialen Problemen, die die Menschen haben. Viele dieser Probleme sind auf problematische Entscheidungen der Klienten zurückzuführen.
Trotz dieser Schwierigkeiten versuche ich mir zu sagen: Dass wir alle Fehler machen. Dass wenn jemand sich selbstschädigend verhält, er es wahrscheinlich zurzeit nicht besser kann. Dass wir alle durch unsere Geschichte geprägt sind. Dass viele der Klienten schon seit Jahren schwere Probleme haben, ohne jemals effektive Hilfe zu erhalten.
Vor allem aber versuche ich mir immer wieder zu sagen: Es gibt für jeden einzelnen dieser Menschen Hoffnung. Vielleicht macht er schon morgen den ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht entsteht daraus eine Dynamik, die seinem Leben eine ganz neue Wendung gibt. Vielleicht … Ich will die Hoffnung bewahren.