Sibylle Prins und Svenja Bunt über „Ein gutes Leben und andere Probleme“

Svenja: Nun ist unser gemeinsames Buch erschienen. Die Idee dazu kam uns ja 2013 schon. Es war ein langer Weg hin zu dem fertigen Buch, auch weil wir beide das Schreiben neben vielen anderen Dingen machen. Wie hast Du den Schreibprozess des Ratgebers erlebt?

Sibylle: Ich fand den recht wechselvoll. Es gab Zeiten, da habe ich gerne und inspiriert daran gearbeitet. Es gab aber auch Zeiten, wo ich es mühsam fand. Spannend fand ich es auch, mit einer anderen Autorin zusammen zu arbeiten. Da war ich manchmal überrascht über Deine Ideen und Sichtweisen. Das fand ich bereichernd.

Svenja: Für mich war es das erste größere Schreibprojekt, das in Kooperation mit einer anderen Autorin entstand. Ich fand schön, dass das Buch von unseren verschiedenartigen Erfahrungen profitieren konnte. So hab ich etwa in dem Kapitel zu Arbeit versucht deutlich zu sagen, wie wichtig Erwerbsarbeit auch für Psychiatrie-Erfahrene ist. Du dagegen konntest beitragen, wie sinnvoll das Leben auch jenseits von Erwerbsarbeit sein kann. – Was ist Deine Lieblingsstelle in dem Ratgeber?

Sibylle: Das weiß ich jetzt noch nicht. Bei mir kristallisiert sich das immer erst heraus, wenn ich eine Weile mit dem Buch gearbeitet habe, also Lesungen oder Seminare mit dem Buch gemacht habe. Ein Kapitel, das ich quasi für mich selbst geschrieben habe, ist “Erste Hilfe bei Stimmungstiefs”, weil auch ich in schlechten Zeiten oft vergesse, was mir helfen könnte. Weitere Kapitel, die mir besonders am Herzen liegen, sind die zu Spiritualität, Humor und Kreativität.

Svenja: Ich mag das ja sehr verdichtete Kapitel zu Liebe, aber auch die ganz praktisch-pragmatischen Kapitel, wo es um Sparsamkeit oder Wohnungseinrichtung geht. Wie erlebst Du die ersten Reaktionen von Lesern?

Sibylle: Ich habe noch nicht viele Rückmeldungen erhalten. Einer schrieb, dass es sehr nah am Leben wäre, sehr gut lesbar und einen guten Mittelweg zwischen extremen Meinungen einschlüge. Eine Freundin von mir sagte, es sei sehr hilfreich, besonders auch die Hinweise zur weiterführenden Lektüre.

Svenja: Die ersten Rückmeldungen, die ich erhalten habe, sind sehr angetan. Jemand schrieb mir, dass alle Menschen, nicht nur Psychiatrie-Erfahrene, sich mit diesen Themen auseinandersetzen sollten und dass auch professionelle Helfer das Buch lesen sollten, um alltagsnah beraten zu können. Eine Leserin sagte mir, das Buch habe sie zur Selbstreflexion angeregt. Und eine gute Freundin meinte, das Buch behandle ganz basale Themen, über die man normalerweise nicht spricht, die aber eine Grundlage im Leben sind. Ich bin gespannt auf weitere Reaktionen von Lesern!

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