Weihnachten feiern und Psychose

Auf meiner Arbeit bin ich verantwortlich für die Planung der Weihnachtsfeierlichkeiten. Das macht viel Spaß und die Leute machen auch ganz gerne mit. Zurzeit ist die Atmosphäre eigentlich ganz gut und angenehm. Den meisten Leuten bei uns geht es gut. Vielleicht lassen sie sich anstecken von dem Frieden, den das Weihnachtsfest verspricht?

Für viele “Normalbürger” ist Weihnachten eine stressige Zeit mit Familienverpflichtungen, Geschenken, die besorgt werden müssen, und Essen, das zubereitet werden und gelingen muss. Die Menschen im betreuten Wohnen bei uns haben weniger Verpflichtungen gegenüber der Familie oder sonst jemandem. Warum also nicht einfach die Freude, die in diesem Fest liegt, genießen?

Bei uns muss niemand einsam sein an Weihnachten. Es gibt bereits in der Adventszeit diverse Ausflüge: auf den Weihnachtsmarkt, in ein Weihnachtskonzert, eine Lichterfahrt. An Weihnachten dann eine kleine Bescherung und ein Festessen. Unsere Räume sind schön geschmückt.

Ich kenne das auch: die Freude über eine kleine Aufmerksamkeit, über friedliche Momente, über ein harmonisches Miteinander, ein gemeinsames Erlebnis. Und auch nach dem christlichen Glauben liegt darin die Weihnachtsfreude. Nicht in großen Geschenken und viel Arbeit für familiäre Großveranstaltungen.

Was wünsche ich mir in diesen Tagen zu Weihnachten? Dass die Bewohner bei uns etwas von der Weihnachtsfreude fühlen, die diese Zeit bedeutet. Dass sie sich glücklich und zufrieden fühlen mit den kleinen Freuden, die wir bereiten können. Dass sie sich beschenkt fühlen, auch wenn es eigentlich Kleinigkeiten sind. Und dass Friede über den Weihnachtstagen liegt. Dass wir miteinander feiern können.

Mir sind die kleinen Wunder die liebsten. Ich warte diese Weihnachten auf kleine Wunder für unsere Bewohner.

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